dgj020 Eispark Thalwil, Thalwil, CH , 2003

 

Icescape wurde als Teil der Landschaft entworfen und bettet sich unauffällig wie ein künstlicher Gletscher in die angrenzende Grünzone ein.

Die Wolke schwebt als schwereloses Objekt darüber und ist ein Wahrzeichen mit magischer Anziehungskraft, dass den Eispark schon weithin sichtbar macht. Dabei tritt sie trotz ihrer Grösse nicht in Konkurrenz zu den umliegenden Gebäuden, weil sie mehr wie eine Naturerscheinung wirkt, die sich deutlich von der Umgebung absetzt.

 

Die Eisflächen sind über zwei Ebenen verteilt, die über eine flach geneigte Rampe miteinander verbunden sind. Das Eishockeyfeld auf der unteren Ebene ist nach oben zum Funpark im Erdgeschoss offen. Dadurch ist es vom Funpark, von aussen und vom Restaurant aus einzusehen. Es entsteht eine spannungvolle Beziehung zwischen den beiden Ebenen, ein Sehen und Gesehenwerden, was das Eislaufen zu einem spannenden Erlebnis mit ständig wechselnden Perpektiven und Vielseitigen Ein- und Ausblicken werden lässt.

 

Der erdgeschossige  Funpark ist ein abwechselungsreicher Parcours, der in unterschiedlichen Breiten und Kurven um das tieferliegende Eishockeyfeld führt und immer wieder Möglichkeiten für neue Bewegungen, Kunststücke und Ruhepausen bietet. Eine Eisbar kann in die Eisfläche integriert werden, wo die Besucher in Schlittschuhen Erfrischungen zu sich nehmen und zwanglose Gespräche führen können. Zum Park hin wird die Eisfläche des Funparks durch eine lange Sitzbank begrenzt, von der aus man das Treiben auf der Eisfläche oder die Landschaft betrachten kann.

 

Die Rampe zwischen Funpark und Eishockeyebene macht das räumliche Gefüge zu einem körperlichen Erlebnis. Hier betritt das Projekt Neuland im Eislauf, weil es weltweit die erste permanente Anlage mit geneigter Eisfläche ist. Geneigte Eisflächen sind bereits in temporären Eisbahnen erfolgreich erprobt worden und bieten ein ganz neues Eislauferlebnis. Um die Geschwindigkeit auf der geneigten Ebene besser kontrollieren zu können, sind auch etwas langsamere Wachs- oder Epoxybeläge statt Kunsteis denkbar.

 

Das Dach ist eine pneumatische Wolke. Es besteht aus einen Stahlring, einem Stahlnetz und zwei Doppelmembranen. Diese bilden ein Kissen, das unter Druck steht und die gesamte Eishockeyfläche leicht überspannt. Ein zusammengesetzter dreieckiger Stahlring dient als horizontaler Bogen der alle Druckkräfte kurzschliesst, die durch das Stahlnetz und die Membranen entstehen, so dass nur die Vertikallasten in die Stützen abgeleitet werden. Diese sind als V-Stützen ausgebildet, um gleichzeitig die Aussteifung gegen horizontale Windlasten zu gewährleisten. Der Rand der Wolke ist in einer freien, dynamischen Form gestaltet. So entsteht beim Eislafen ein besonderes, beschleunigendes Raumgefühl.

Die Membranen sind halbdurchsichtig und geben ein angenehm gleichmässiges Licht während des Tages. In den Abendstunden wird die Wolke mit direktem Licht von innen heraus beleuchtet, so dass sie zu glühen und zu leuchten scheint. Auch lassen sich ganz durchsichtige Bereiche auf beiden Membranen so anordnen, dass sie Ausblicke auf den Himmel bieten, ohne direktes Sonnenlicht auf das Eishockeyfeld zu lassen.

Projektzeitraum 01.09.2002 - 01.02.2003
NutzungSport. Freizeit.
Adresse Zürcherstrasse, Thalwil
Fläche 4.800 m²
Volumen 12.000 m³
Bausumme 5,0 Mio. CHF
Preis 2. Preis
Bauherr Gemeinde Thalwil
AuftragsartEingeladener Wettbewerb
Partner: OSD Office for Structural Design, Prof. Dr. Harald Kloft, Dr. Wilhelm
Projektstatus: Wettbewerbserfolg